s t a r t
a k t u e l l
b i l d e r
w e r k l i s t e
p r o f i l
k o n t a k t
Antonín Dvoŕák
Rusalka
Oper | Premiere 19∙01∙2013
Teatro di San Carlo Napoli
Musikalische Leitung ∙ John Fiore
Inszenierung ∙ Manfred Schweigkofler
Bühnenbild ∙ Walter Schütze
Kostüme ∙ Mateja Benedetti
WENN DER MOND LÜGT
Das Märchen RUSALKA erzählt von zwei verschiedenen Welten. In jeder dieser beiden Welten wird von der jeweils anderen Welt geträumt. Doch Träume – seien es gute oder böse – entsprechen selten der Wirklichkeit. Die Menschenwelt, die sich die Wassernymphe Rusalka im ersten Akt der Oper erträumt, ist nur ein schönes Abbild der Realität, ihre persönliche Verklärung, ein Rauschzustand ihres Geistes, eben nichts als ein wunderschöner Traum vom Leben mit dem Märchenprinzen. Hingegen im zweiten Akt sieht die Nymphe den bösen Abgrund hinter der Wirklichkeit, das böse Bild des wollüstigen und treulosen Prinzen, den Fleisch gewordenen Albtraum.
Die oper RUSALKA lässt die Ebenen miteinander verschmelzen. Und die jeweiligen Alb- oder Wunschtraumbilder verändern sich dabei ständig. Im überdimensionalen Bilderrahmen der einen Welt erscheint ein Bild, dann ein anderes, dann ein weiterer Rahmen, worin ein Bild erscheint, dann ein anderes… und so weiter. Die Perspektive der Protagonisten wie auch der Zuschauer wechselt ständig. Blicken wir eben noch in das Wasser hinein, blicken wir im nächsten Augenblick schon aus demselben heraus. Wenn Bilder ihre Betrachter anblicken, werden die Betrachter zu Bildern.
Und doch steckt in Träumen oft auch viel Wahres. Der Schlaf klärt vieles, was der wache Verstand nicht zu klären vermag. Sind Träume doch oft sogar deutlicher in ihrem Ausdruck als die Realität. Sie können Entscheidungen, ganze Existenzen bestimmen.
RUSALKA durchlebt während dieser Oper einen rasanten Perspektivwechsel vom Guten zum Bösen und zurück. Sie blickt mehr und mehr hinter die Bilder ihrer eigenen Trance. Selbst der Mond, den sie anfleht, ist nicht er selbst, sondern nur ein Traumbild seiner selbst. Das muss sie am Ende erkennen.
Der Schlaf bringt Bilder hervor. Der wache Verstand kann diese nicht sehen, wohl kann er aber hinter sie blicken.
∙ Technische Einrichtung | Teatro di San Carlo
∙ Modellfoto
PRESSE
„… Le scene di Walter Schütze si basano su un’idea semplice ed efficace: lo spazio è scandito da due grandi cornici ovali concentriche (più una terza cornice-fondale a mo’ di specchio) che producono un suggestivo effetto prospettico e segnano le linee di confine tra le differenti dimensioni che si incontrano e si scontrano nella vicenda rappresentata. Rispetto a questa struttura fissa, le diverse ambientazioni sono suggerite dalle cangianti combinazioni delle luci e dalle trasparenze delle videoproiezioni. …“
teatro.org | 30∙01∙2013
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