s t a r t
a k t u e l l
b i l d e r
w e r k l i s t e
p r o f i l
k o n t a k t
Richard Strauss
Salome
Oper | Premiere 25∙01∙2012
Teatro Comunale Bolzano
Teatro Municipale Piacenza
Teatro Comunale Luciano Pavarotti Modena
Musikalische Leitung ∙ Niksa Bareza
Inszenierung ∙ Manfred Schweigkofler
Bühnenbild ∙ Walter Schütze
Kostüme ∙ Kathrin Dorigo
Nominierung | Bühnenbildner des Jahres
Opernwelt 2012
→ i n t e r v i e w (v i d e o)
∙ Mond
IN DER GLITZERWELT DES DESPOTEN
Klirrend wie zerberstendes Glas oder splitterndes Eis ist die Musik von Richard Strauss, die den Worten der SALOME Oscar Wildes den schrillen Hauch der körperlichen Bedrohung jedes Einzelnen bei dem Fest eines Herodes Anwesenden verleiht. Klirrend kommt auch die Bühne daher – eine Ansammlung von überdekoriertem Schnickschnack, ein Silberwahn auf unterhöhltem, möglicherweise brüchigem Boden. Silbern ist das Licht, in das der in Strauss SALOME die Gedanken bestimmende Mond alles hüllt.
Man möchte meinen, Silber könnte die Lieblingsfarbe des Herodes sein… eigentlich keine Farbe, sondern das Medium für alle anderen Farben. Der perfekte Silberglanz ist spiegelnd. Und der perfekte Spiegel ist unsichtbar, weil er nur sein Gegenüber zeigt, sich selber aber leugnet. Silber muss wohl die Lieblingsfarbe des Tyrannen sein. Welcher Despot gibt schon gern sein Innerstes preis. Der gemeine Tyrann versteckt sich lieber hinter dekorativem Brimborium. So mag es zumindest dem Betrachter von aussen erscheinen. Denn dieses als Brimborium erscheinende Geflecht, diese Lappalie des unnützen Aufwandes ist des Despoten Lebensader. Dieses eine klare Struktur vermissen lassende Konstrukt von Macht zelebrierender Opulenz dient ausschließlich dazu, alle außer den Despoten selbst zu verwirren, sie abzulenken von der Möglichkeit kritischen Hinterfragens. Und doch zeigt die Geschichte, dass nahezu jeder Tyrann sich selbst am Ende in seinem zu kompliziert gewordenen Netz aus Schnörkeln, in jenem dekorativen Brimborium, selbst verheddert, meist sogar darin zu Tode kommt.
Tyrannen sterben nur sehr selten friedlich im Bett. Sie werden zumeist von den von ihnen selbst in auftrag gegebenen aus wertvollen Materialien von Geknechteten kunstvoll geschlagenen oder getriebenen überdimensionalen ihr eigenes Abbild zeigenden Statuen erschlagen. Die Turmtreppen von Luftschlössern führen immer ins Nichts.
Der Feind des Despoten ist der, der sich nicht vom Reichtum blenden lässt – vielleicht sogar, weil er gar nicht die Möglichkeit dazu hat. Oder aber, weil er dafür blind ist, wie Jochanaan, gefangen gehalten in einer Zisterne, in die man wie in ein Zierfischaquarium hinein und aus der man eben auch heraus schauen kann. Der prophet als ungeliebtes und doch ausgestelltes Orakel – ein Glanzstück der Sammlung neben jenem Mond, der die Wünsche und Träume – gute wie auch böse – Wahnvorstellungen und fiese Vorahnungen zeigt. Wie kann es da anders sein, als dass jeder Mensch seinen eigenen Mond hat. Eigene Monde sprechen zwar, aber sie wiedersprechen nicht – Propheten tun das schon.
∙ Piacenza & Modena
∙ Modellfotos | frühere Version
PRESSE
„… Die Bühne präsentierte sich wie ein Filmstudio, in dem eine grandiose Show programmiert war, in deren Glamour eine aus den Fugen geratene Welt zu versinken droht…. “
Dolomiten | 27∙01∙2012
„… Walter Schütze concepisce uno spazio teatrale completamente proiettato verso la platea, ponendo l’orchestra, quasi invisibile dietro un telo nero semitrasparente, sul fondo del palcoscenico, creando una sorta di ulteriore spazio scenico fatto di suoni. … “
operaclick | 27∙01∙2012
„… Le suggestive scene di Walter Schütze (né antiche né moderne, che alludono ad un astratto paesaggio orientale dominato da una luna argentea). … “
L’Adige | 30∙01∙2012
„… Uno spazio teatrale totalmente proiettato verso la platea, quasi a far sì che il dramma penetri maggiormente nella vita di ognuno di noi e si attualizzi, l’orchestra posta sul fondo oltre un velatino nero, una luna magnetica che riflette i propri raggi sull’argento delle rocce, il pavimento fatto di vetri frantumati, scintillanti globi celesti illuminati a neon, una scala tortile che ascende al cielo verso il nulla, specchi e tante cianfrusaglie a sottolineare l’opulenza di Erode, questi i segni distintivi delle bellissime scene di Salome curate da Walter Schütze, il quale, con grande maestria, ha saputo creare un’atmosfera onirica che funge da perfetta cornice del dramma. … “
teatro.org | 05∙02∙2012
„… Nella scenografia immaginaria, surreale e altamente suggestiva di Walter Schütze, costruita in proscenio e sapientemente illuminata dalle luci di Claudio Schmid, compaiono i simboli del dramma di Wilde, dalla luna alla luce argentea che questa riflette, nonché gli emblemi di un potentato in decadenza, gli stessi che identificano e hanno identificato le dittature di sempre, fatte di specchi di brame e desideri, scale che conducono al nulla dei castelli in aria. … “
operalibera.net | 02∙2012
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