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Barish Karademir  |  Walter Schütze
Darkroom


Videoinstallation  |  20∙10∙2023 bis 11∙02∙2024
Kunsthalle Nürnberg  |  Kunsthaus Nürnberg

im Rahmen der internationalen Gruppenausstellung
Who’s Afraid of Stardust
Positionen queerer Gegenwartskunst

 

Die Video-Installation DARKROOM bezieht sich auf den gleichnamigen, vermeintlich ruchlosen Ort, das dunkle Nebenzimmer eines schwulen Clubs, in dem man sich bei schwacher Beleuchtung ausschließlich zum Sex trifft. Der Titel bedient das Klischee und weckt gleichzeitig die Neugierde des Voyeurs in uns. Nach dem Betreten des Raumes erweist sich der eigentlich nur dem schnellen Sex verschriebene „dunkle Raum“ als ein Ort der sinnlichen Überreizung. Durch bewegte Bilder illuminiert, inhaltlich jedoch Abgründe eröffnend, wird der Darkroom metaphorisch und subversiv umcodiert. Die Rezipient*innen befinden sich mitten in einem Bilderrausch der Bedrohungen: Ausgrenzung, Ächtung und Verfolgung queerer Menschen durch Staat, Gesellschaft, Politik und Religion. Queerfeindliche Aspekte einer heteronormativen Außenwelt stellen die Betrachter*innen mehrdimensional auf die Probe. Eine Diskokugel, die sich dreht und periodisch bunt angestrahlt wird, spielt mit Reminiszenzen aus der Popkultur und verwandelt den bedrohlichen Raum in einen Safe Space.

Karademir | Schütze, geprägt durch ihre Erfahrungen am Theater, konzipieren einen Ausstellungsraum als immersive Bühne, die die Besucher*innen in eine düstere und zugleich reizvolle Parallelwelt entführt.

PRESSE

„… Barish Karademir und Walter Schütze machen die politische Dimension des Ausstellungsthemas offenbar. Darkroom heißt die Videoinstallation in einer kleinen Kammer, die Figuren wie Trump, Erdogan und Papst Franziskus wandfüllend auftreten lässt und Ausschnitte aus Reportagen von Anti-LGBTQ-Demos und Bilder expliziter Gewalt auf virtuose Weise mit Musik und Discokugel verbindet.
Auf allen vier Wänden des Darkrooms entwerfen die beiden Künstler eine Realität der Bedrohung, in die ein kleiner Funken Hoffnung hineinflackern darf, sodass eine tatsächliche Erzählung entsteht. Es ist eine emotionale Zumutung, eine sinnliche Herausforderung, sich dieser Arbeit zehn Minuten lang auszusetzen – und man kann hernach als heteronormative Person wieder heraustreten, in den Safe Space der privilegierten Gemütlichkeit. „Was wir zeigen“, sagt Barish Karademir, „ist nur die Spitze des Eisbergs, wenn man an die vielen kleinen Feindseligkeiten denkt, denen queere Menschen täglich ausgesetzt sind“ …“
Süddeutsche Zeitung  |  22∙10∙2023

„… Barish Karademir & Walter Schütze entwarfen in der Box «Darkroom» eine wilde, raue, lautstarke Video-Installation auf vier Innenwänden, von denen homophobe Gewalt, Attacken und Beschimpfungen auch aus den Zivilnationen das Ausstellungspublikum überfluten. So sensibilisiert das Duo auch für das in den letzten Monaten sich verstärkende Fluidum von Kritik, Hass und Aggressionen gegen queere Lebensformen. …“
Mannschaft Magazin  |  15∙11∙2023

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